Liebesbetrüger beim Online Dating – Wie kannst du dich schützen?

Vorsicht vor Fake-Profilen: Liebesbetrüger:innen (auch Scammer genannt) treiben auf Dating-Portalen ihr Unwesen und versuchen, entweder an Daten oder Geld heranzukommen. Wenn du ein paar einfache Dinge beachtest, wird es dir aber schnell gelingen, diese zu entlarven. Wir erklären dir hier die häufigsten Betrugsmaschen.

Mann führt eine Dame hinters Licht.

In aller Kürze

  • Beim “Love Scamming” versuchen Betrüger:innen über ein falsches Profil z.B. an Geld zu kommen.
  • Achte beim Online-Dating auf seltsame Formulierungen und unrealistische Profilbilder.
  • Überweise niemals Geld und verschicke keine Ausweiskopien oder Nacktfotos.

Welche Betrugsmaschen gibt es?

Love-Scamming – Das Spiel mit den Gefühlen

Beim Love Scamming (oder auch Romance Scamming) melden sich die Betrüger:innen in schöner Regelmäßigkeit bei ihren Gesprächspartner:innen und täuschen Interesse an deren Leben, Gefühlen und Problemen vor. In zahlreichen Nachrichten, Telefonaten oder E-Mails unterhält man sich wie ein normales Liebespaar: über Familie, Arbeit, aktuelle Probleme, Vorlieben, den gestrigen Tag und den geplanten Urlaub.

Scammer schaffen es so, sich langsam aber sicher in den Alltag ihres Opfers einzuschleichen und sich unverzichtbar zu machen.

Oftmals gibt der Scammer sich als Witwer oder Witwe aus und berichtet von der verstorbenen Liebe oder von den Kindern. In der Regel spielen Love Scammer erfolgreiche Persönlichkeiten wie eine: Architekt:in, Ingenieur:in, Arzt oder Ärztin, oder manchmal sogar U.S. Soldat:innen, die jedoch häufig oder permanent im Ausland sind, sodass ein Treffen nicht stattfinden kann. Fotos und Social Media-Profile sind perfekt um die Geschichte herum aufgebaut und zeigen gutaussehende und erfolgreiche Personen, denen kein Übel zuzutrauen ist.

Und wenn dann alles rosarot ist, geht es los: Aus irgendeinem Grund muss der oder die vermeintliche Geliebte ins Ausland oder befindet sich bereits dort. Kurz bevor es zur Buchung des Rückflugtickets kommt, meldet sich der Scammer mit schlechten Nachrichten: Er ist im Krankenhaus oder Opfer eines Überfalls geworden und braucht jetzt dringend Geld, damit er wieder nach Hause fliegen kann. Nun ist es an den Opfern, per Banktransfer Geld ins Ausland zu schicken. Alternativ auch Kopien des Passes, um ein gemeinsames Konto zu eröffnen und so einen Geldfluss zu ermöglichen. Was das aber in Wirklichkeit ermöglicht, ist die Fälschung von Ausweispapieren. Dass die Opfer nach erfolgreicher Geldüberweisung nichts mehr von ihrem:ihrer Geliebten hören, überrascht nicht.

Die "echte" Person – Doppelte Abzocke

Ein Mann mit Kappe spiegelt sich in einer Scheibe
© tyler-mullins/unsplash

Richtig dreist sind Betrüger:innen, die sich einmal als die falsche und einmal als die richtige Person hinter dem Betrugs-Profil verbergen. Im ersten Schritt gehen sie vor wie Love-Scammer: Sie übernehmen Namen und weitere Infos sowie Profilbild vom Online-Dating-Profil einer anderen Person und luchsen ihrem Opfer eine größere Menge Geld ab. Früher oder später merkt das Opfer, das es hintergangen wurde und dass die Person hinter dem Profilbild eigentlich einer ganz anderen Person gehört. Viele Betrogene machen sich daraufhin auf die Suche und finden das vermeintlich echte Profil auf einer anderen Social Media Plattform.

Um die Person zu warnen, teilen sie ihr mit, dass ihre Bilder gestohlen wurden. Darauf folgt eine sehr dankbare Antwort mit dem Vorschlag, ein wenig miteinander zu chatten. Was das Opfer nicht weiß: Hinter dieser vermeintlich echten Person steckt immer noch der:die gleiche Betrüger:in und das ganze Spiel beginnt von vorne: Kennenlernen, Annäherung, Reise ins Ausland, Geldforderung. Ein doppelter Betrug nach Strich und Faden.

Erpressung – Nicht nur Prominente werden zu Opfern

Stell dir vor, du lernst im Online-Chat deine vermeintliche große Liebe kennen und ihr habt schon oft telefoniert und gechattet. Um deine aufregende Seite zeigen, schickst du nun ein paar heiße, erotische Fotos und hoffst auf eine entsprechende Reaktion. Die bleibt aber leider aus. Stattdessen bekommst du eine Nachricht, in der du aufgefordert wirst, eine größere Geldsumme zu überweisen, wenn du nicht möchtest, dass deine Fotos im Internet veröffentlicht werden. Diese Art der Erpressung kommt dem sogenannten "Racheporno" sehr nahe, bei dem eine Person mit der Veröffentlichung eines Sexvideos gedroht wird. Hier ist das Video zumeist entstanden, als beide Beteiligten sich noch gut verstanden haben und der Sex in beiderseitigem Einvernehmen aufgenommen wurde.

Die “Osteuropa-Abzocke”

Blonde Frau mit pinken BH vor einem Fenster
© maddi-bazzocco/unsplash

Bei dieser Methode werden vor allem einsame Männer jeder Altersklasse von osteuropäischen Schönheiten kontaktiert, die den Mann ihres Lebens suchen. Natürlich folgt das ein oder andere aufreizende Foto und wenn der Mann dann schon bis über beide Ohren verliebt ist, bittet die Liebste das erste Mal um etwas finanzielle Unterstützung.
Ein persönliches Treffen hat bis dahin nicht stattgefunden und wird auch nie stattfinden, da die Frau gar nicht existiert. Hinter den schmeichelnden Chat-Konversationen sitzt eine ganze Betrüger-Bande, die es von Anfang an auf das Geld des Mannes abgesehen hat.


Wie kannst du dich schützen?

Wenn du mit offenen Augen und einer Portion gesundem Menschenverstand durch die Online-Dating-Welt gehst, haben Liebesbetrüger bei dir keine Chance. Im Folgenden geben wir dir einige konkrete Tipps, wie du sie erkennst und dich gegen sie schützen kannst.

  • Eigenen E-Mail-Account nur fürs Online-Dating anlegen
    Gib beim Online-Dating nicht deine E-Mail-Adresse an, die du auch für alles andere benutzt. Im Falle eines Betruges kannst du dann einfach den betroffenen Account komplett löschen.

  • Auf seltsame Formulierungen achten
    Achte auf seltsame Schreibfehler oder Formulierungen sowie Standardsätze. Oftmals arbeiten Betrüger aus dem Ausland mit einfachen Übersetzungsprogrammen im Internet. Gerade bei ungewöhnlichen Sätzen wie bspw.: "Ich wurde im Jahr XY geboren auf den Namen XY getauft" lohnt sich ein genauer Blick.

  • Bei Geldforderungen den Kontakt abbrechen
    Überweise auf keinen Fall Geld. Sobald dich dein Gesprächspartner um Geld bittet, solltest du misstrauisch werden und Fragen stellen. Und wenn sich dann noch jemand bei dir meldet, der sich als Arzt oder Angehöriger ausgibt, und versucht, Druck auf dich auszuüben, dann kannst du sicher sein, dass hier etwas faul ist. Bestenfalls brichst du spätestens hier den Kontakt ab.

  • Makellose Fotos hinterfragen
    Wenn die Person auf dem Foto außergewöhnlich gut und makellos aussieht und sie dir schnell auch freizügige Bilder zuschickt, ist Vorsicht geboten. Bei Frauen verwenden Love Scammer häufig Fotos von gutaussehenden Männern in Anzügen oder Uniform. Bitte einfach mal um spontane Selfies. Die Reaktion könnte aufschlussreich sein.

  • Vorsicht mit persönlichen Informationen
    Gib persönliche Informationen nicht vorschnell preis, sondern erst dann, wenn du Vertrauen zu deinem Chatpartner aufgebaut und ihn oder sie einmal persönlich getroffen hast. Wenn man im “echten Leben” sonst keinen fremden Personen persönliche Dinge anvertraut, wieso sollte man dies dann in einem Chat tun?

  • Keine Ausweiskopien verschicken
    Verschicke keine Ausweiskopien und schon gar nicht ins Ausland. Betrüger:innen nutzen diese, um Ausweispapiere zu fälschen. Diese wenn dann entweder verkauft oder für weitere Betrügereien im Internet verwendet.

  • Den Nickname googlen
    Einige Scammer nutzen einen Spitznamen (Nickname) mehrmals und sind dann vielleicht auch schon bei verschiedenen Dating-Portalen oder gar bei der Polizei bekannt. Eine einfache Google-Suche kann manchmal aufschlussreich sein. Auch das Eingeben des Nicknames mit dem Zusatz "Scammer" fördert manchmal schwarze Schafe zutage.

  • Auch mal eine Pause einlegen
    Wenn dir dein neuer Kontakt permanent schreibt und dich außergewöhnlich oft anruft, könnte etwas faul sein. Betrüger:innen sind darauf aus, dich ununterbrochen zu beschäftigen. Du sollst gar nicht erst auf die Idee kommen, die Situation einmal mit etwas Abstand zu betrachten und misstrauisch zu werden. Sorge dafür, dir hin und wieder einen Moment für dich zu nehmen und frage dich selbst: Fühlt sich das alles gut an? Brauche ich eine Pause?

Finde das Dating-Portal mit dem höchsten Sicherheitsfaktor

Informiere dich genau, welche Sicherheitsmaßnahmen die einzelnen Portale anwenden, um Liebesbetrüger:innen von ihren Dating-Plattformen fernzuhalten. Beantworte nur ein paar Fragen und finde ein Portal, das deinen Ansprüchen genügt.

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Du bist betroffen? Das kannst du tun.

Es ist schon passiert und du bist auf einen Betrug hereingefallen? Das ist mehr als ärgerlich, aber kann eben passieren. Folgende Dinge kannst du jetzt tun:

  • Keine Anrufe mehr entgegennehmen und nicht auf Nachrichten antworten, damit der:die Betrüger:in dich nicht weiter unter Druck setzen kann.
  • Den Scammer komplett blockieren und ignorieren.
  • All eure Konversationen an einem externen Speicherort sichern und danach deinen kompletten E-Mail-Account löschen.
  • Den Vorfall bei der Polizei melden.

Was macht die Polizei?

Für eine Meldung bei der Polizei benötigt diese eure komplette Konversation, am besten auf einem externen Speicherort. Auch wenn das Aufspüren der Scammer sehr schwierig ist, da sie fast immer im Ausland sitzen, sollte der Vorfall unbedingt gemeldet werden. Die Polizei muss wissen, wenn gefälschte Ausweisdokumente im Umlauf sind. Auch kann es sein, dass Dritte ebenfalls rechtliche Schritte einleiten möchten. Das trifft zum Beispiel auf Banken zu, wenn sie unwissentlich gefälschte Schecks eingelöst haben oder Ähnliches. Zudem besteht immer noch die Möglichkeit, Betrüger:innen zu fassen, wenn sie beispielsweise versuchen, mit gefälschten Ausweispapieren aus dem Ausland nach Deutschland einzureisen.

Aber trotz allem: Kein Grund, dir die Lust am Online-Dating nehmen zu lassen! Auf der Suche nach neuen Bekanntschaften ist Online-Dating heutzutage noch immer das Mittel der Wahl und zahlreiche Erfolgsgeschichten geben der Online-Dating-Community recht.

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