Bindungsangst – zum Umgang mit der Angst vor Nähe

Bindungsangst – und jetzt? Was ist das für ein Phänomen, wenn sich Menschen trotz größter Bemühungen nicht auf eine:n Partner:in einlassen können? Der Grund dafür könnte eine Bindungsangst und damit die Angst vor Nähe sein. Es gibt viele Ursachen für diese Angst. Aber ebenso gibt es die Chance auf eine glückliche Beziehung und die Möglichkeit, diese Ängste zu überwinden, auch mit dem:der Partner:in gemeinsam.

Frau alleine auf einem Stuhl, schaut zum Fenster, wendet sich ab
© anthony tran/unsplash

In aller Kürze

  • Auslöser von Bindungsangst können negative Erfahrungen oder Verlustängste sein.
  • Anzeichen sind häufig plötzlicher Kontaktabbruch, Rückzug, Emotionslosigkeit, Unentschlossenheit oder ein geringes Verantwortungsgefühl.
  • Bindungsangst äußert sich auch durch körperliche Anzeichen wie Herzrasen, Anspannung, Beklemmungsgefühle oder Schwitzen.
  • Bindungsangst lässt sich überwinden bzw. es kann gelernt werden, damit umzugehen.

Bindungsangst: Was ist das?

Für viele Menschen bedeutet eine Partnerschaft etwas schönes: die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt, man ist sich mit dem:der Partner:in vertraut, genießt die Nähe zur anderen Person und verbringt gerne viel Zeit miteinander.

Doch einigen fällt es sehr schwer, sich zu öffnen und eine Beziehung einzugehen. Statt Schmetterlingen im Bauch und Glücksgefühlen löst der Gedanke an eine Partnerschaft Ängste, Stress oder sogar Panik aus. Ist dies der Fall kann man von einer “Bindungsangst” sprechen.

Bindungsangst beschreibt die Angst davor, eine langfristige, enge Beziehung mit einer Person einzugehen. Somit fällt es oft schwer, stabile und langanhaltende Beziehungen aufzubauen, weil die Angst vor emotionaler oder körperliche Nähe zu groß ist.

Häufig fühlt sich eine enge Partnscherschaft für Betroffene wie eine Bedrohung an. Nach der anfänglichen Verliebtheitsphase, wird aufgrund dessen schnell die Flucht ergriffen. Bindungsangst gibt es aber auch in bestehenden Beziehungen. Dann kann es sein, dass eine Person oft gezielt nach Streit sucht und mehr Freiraum benötigt, weil die Nähe zum:zur Partner:in zu viel wird. Häufig sind sich viele Betroffene ihrer Bindungsangst und deren Ursache gar nicht bewusst.

Ursachen und Anzeichen für Bindungsangst

Ursachen

Die Ursachen für eine Bindungsangst sind vielfältig und vielschichtig. Angst vor Nähe kann bereits in der Kindheit entstehen und ist sehr komplex.

Wurde in einer jüngeren Lebensphase beispielsweise gelernt, dass man keine Liebe bekommt sondern sich diese verdienen muss, entsteht häufig die Angst zu versagen und somit will diese Situation unbedingt vermieden werden. Also geht man keine festen Beziehungen ein, um nicht verletzt zu werden oder sich emotional verwundbar zu zeigen. Die Angst vor dem Verlassenwerden dominiert hier die Gedankengänge der betroffenen Person.

Eine weitere Ursache stellt die Angst dar, dass die eigene Unabhängigkeit unter der Beziehung leidet. Damit einher geht oftmals das Empfinden, sich in einer Beziehung eingeengt und seiner Freiheit beraubt zu fühlen.

So werden enge Bindungen vermieden, weil unter anderem die Sorge besteht, etwas zu verpassen.

Anzeichen

Eines der Anzeichen für Bidungsangst bei betroffenen Personen kann sein, dass sie keine feste Beziehungen und lediglich oberflächliche Affären eingehen. Es kann auch vorkommen, dass trotz Beziehungsangst eine feste Partnerschaft eingegangen wird, sich die beziehungsängstliche Person aber im Laufe der Zeit verändert, weil die Angst vor Bindung zu stark wird.

Häufig werden diese Verhaltensweisen oder eine überraschende Trennung damit begründet, dass man sich noch nicht bereit für eine (neue) Beziehung fühlt. Somit machen die Betroffenen sich nicht von einer anderen Person abhängig und verletzbar.


Typische Anzeichen einer Bindungsangst:

  • Rückzug (stürzt sich in Arbeit...)
  • Verweigerung von Nähe
  • fehlendes Verantwortungsgefühl
  • grundlose Vorwürfe
  • keine Festlegung gemeinsamer Ziele
  • Schwitzen, Beklemmungsgefühle...

Tipps zum Umgang mit der eigenen Bindungsangst

Die eigene Bindungsangst zu überwinden ist möglich, wenn der oder die Betroffene sich dieser Angst bewusst wird. So kann die Verantwortung für das eigene Verhalten übernommen und daran gearbeitet werden.

Bei der Überwindung von Bindungsängsten geht es meist darum, Selbstvertrauen aufzubauen sowie das eigene Selbstbild und Selbstwertgefühl zu stärken. Möchtest du aus eigenem Interesse daran arbeiten, ist die Chance auf eine Beziehung ohne Angst vor Bindung gut!
  • In einer Beziehung hilft es, gemeinsam mit dem:der Partner:in nach den Gründen für die Bindungsangst zu suchen. Indem man über die Ängste spricht, stellen sich diese im besten Fall schon als unbegründet heraus.
  • Thematisiere deine Angst offen, auch vor dem Eingehen einer Beziehung.
  • Eine Therapie könnte eine weitere gute Möglichkeit sein, die Angst in professioneller Begleitung zu überwinden.
  • Auch ohne eine Therapie kannst du lernen, eine glückliche Beziehung einzugehen. Versuche Schritt für Schritt die Angst anzunehmen und so einen Umgang damit zu finden.
  • Lass eine neue Beziehung langsam angehen.
  • Bist du auf der Suche nach einem:einer potenziellen Partner:in, der dich beim Umgang mit deiner Bindungsangst unterstützt? Dann schau dich doch mal auf einer Online-Partnerbörse um!
  • Hier kannst du gezielt nach Gemeinsamkeiten suchen und durch regelmäßiges Chatten eine gute Basis für Vertrauen und Bindung schaffen.

Beantworte 5 Fragen und finde das Dating-Portal, das zu dir passt.

Suchst du eine Frau oder einen Mann?

Dating Woman
Dating Man

Wie alt sollte er/sie sein?

Was wünschst du Dir?

Was ist dir bei den Leistungen am wichtigsten?

Was ist dir bei den Mitgliedern wichtiger?

Einen Moment bitte,

wir suchen die passenden Singlebörsen für Dich.

Schritt 1 von 5
  • unverbindliche Empfehlung

  • Vorteile im Überblick

  • kostenlose Anmeldung

Hilfe, mein:e Partner:in hat Bindungsangst

Möchtest du bei der Überwindung der Ängste helfen, solltest du die Bindungsangst deines:deiner Partners:Partnerin im ersten Schritt ernst nehmen und ihm oder ihr unterstützend zur Seite stehen. Das Ziel sollte sein, dem:der (potenziellen) Partner:in die Ängste zu nehmen und die Beziehung sowie das gemeinsame Miteinander mit vielen positiven Erfahrungen zu verknüpfen.

Das kannst du tun, indem du deinem:deiner Partner:in zeigst, dass die Beziehung oder einzelne Dinge innerhalb der Partnerschaft, nicht dessen schlimmsten Befürchtungen entsprechen. Wichtig sind immer wieder positive Erlebnisse und Erfahrungen, um bei der Überwindung der Ängste und der Schaffung von Vertrauen zu helfen.

Beziehungsängstliche Menschen haben in einer Partnerschaft häufig Angst davor, Fehler zu machen. Deswegen ist es heilsam wenn du deinem:deiner Partner:in das Gefühl geben kannst, Fehler machen zu dürfen.

Zeigst du deinem:deiner Partner:in, dass du sie oder ihn genauso liebst, wie er oder sie nun mal ist, setzt du einen Grundstein für eine glückliche und funktionierende Beziehung.

Mit Umsichtigkeit, Verständnis und Geduld kannst du viel zur Verringerung der Bindungsangst beitragen.

Bestenfalls überwiegen die neuen, positiven Erfahrungen und Gefühle und überlagern die schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit. So wird die betroffene Person immer weniger Angst vor Bindung haben.

Das könnte dich auch interessieren