Wohnen auf Zeit: Regeln für die Zwischenmiete
Du hast einen Job, bei dem du viel rumreisen und stets flexibel bleiben musst? Oder du hast kurzfristig eine Zusage zu einem Studium bekommen und musst nun schnellstmöglich eine Wohnung finden? Das sind nur zwei der vielen Gründe für Wohnen auf Zeit. In solchen Fällen ist ein unbefristeter Mietvertrag schnell ein Hindernis und Wohnen auf Zeit eine beliebte Alternative. Die bekannteste Variante des Wohnkonzeptes ist die Zwischenmiete. Welche guten Gründe es dafür gibt und was du beachten musst, wenn du eine Wohnung auf Zeit mietest, erfährst du hier.

In aller Kürze
- Wohnen auf Zeit bedeutet Wohnraum für einen befristeten Zeitraum zu mieten.
- Es ist ein besonders flexibles Konzept und bietet sich z.B. für befristete Arbeitsstellen und Praktika an.
- Die Zwischenmiete ist das bekannteste Wohnen auf Zeit-Konzept.
- Auch beim Wohnen auf Zeit brauchst du einen Mietvertrag, am besten mit unterschriebener Inventarliste und Übergabeprotokoll.
Was genau bedeutet Wohnen auf Zeit?
Beim Wohnen auf Zeit kann ein Wohnraum für einen befristeten Zeitraum gemietet werden. Das können zum Beispiel ein Einzelzimmer, eine Wohnung oder ein Haus sein. Es wird auch als temporäres Wohnen bezeichnet und steht für besonders viel Flexibilität. Denn der Mieter ist nicht an einen unbefristeten Mietvertrag gebunden, sondern wohnt nur zeitlich begrenzt. Zusätzlich muss sich der Mieter keinen Stress bezüglich Umzug oder der Anmeldung von Strom und Internet machen, da der Wohnraum meist möbliert und eingerichtet vermietet wird. Bei der Vermietung einer Wohnung auf Zeit kann dann der sogenannte Möblierzuschlag dazugerechnet werden. Dessen Berechnung muss vom Vermieter nicht offengelegt werden.
Das Konzept Wohnen auf Zeit ist in verschiedenen Räumlichkeiten möglich. Dazu zählen zum Beispiel Studentenwohnheime oder Apartment Hotels. Diese können sich stark in Preis und Einrichtung unterscheiden. Jedoch können nicht nur extra dafür vorgesehene Räumlichkeiten, sondern auch normale Wohnungen zum Wohnen auf Zeit gemietet werden. Das funktioniert über das wohl bekannteste der Konzepte: Die Zwischenmiete.
Das Modell "Zwischenmiete"
Wenn du nur für kurze Zeit an einem Ort bleiben möchtest, wie bei Auslandsaufenthalten oder Praktika, bietet sich die Zwischenmiete an. Dabei werden Wohnungen oder WG-Zimmer für einen bestimmten Zeitraum angeboten. Das variiert zwischen wenigen Tagen oder einem ganzen Jahr. Du übernimmst das Zimmer oder die Wohnung des aktuellen Mieters und wohnst dort für einen befristeten Zeitraum. Der Vorteil: Die Räume werden mit Inventar vermietet, also sind die wichtigsten Möbel und Geräte bereits vorhanden. Solche Wohnungen kannst du zum Beispiel online finden und dich dort bewerben. Die Miete richtet sich nach der Lage und der ortsüblichen Vergleichsmiete. Der Vermieter darf höchstens für die Ausstattung der Wohnung einen Zuschlag verlangen. Ebenfalls musst du eine Mietkaution bezahlen. Bei entstandenen Schäden am Mobiliar kann der Vermieter das mit der Kautionssumme verrechnen.
Worauf sollten Mieter achten?
Auch bei einer Zwischenmiete muss unbedingt ein Mietvertrag aufgesetzt werden. Dieser sollte die Mietkosten, die Dauer des Mietverhältnisses, die Kautionshöhe, verschiedene Grundregeln und eine Inventarliste enthalten. Für eine solche Liste überprüfen beide Vertragsparteien zu Beginn, welche Möbel in was für einem Zustand vorhanden sind. Am Ende des Mietverhältnisses wird kontrolliert, ob sie im gleichen Zustand sind wie zuvor. So kannst du dich als Mieter absichern. Dann kann dir kein Schaden angehängt werden, für den du nicht verantwortlich bist.

Wie verhalte ich mich, wenn Gegenstände beschädigt werden?
Geht während deiner Mietzeit doch etwas kaputt oder verloren, sprich auf jeden Fall mit deinem Vermieter. Verschwiegener Schaden, der erst bei der Wohnungsabgabe auffällt, wird negativer aufgenommen als Ehrlichkeit. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist zudem folgendes geregelt: Gegenstände, die durch vertragsgemäßen Gebrauch an Wert verlieren, können dem Mieter nicht zur Last gelegt werden. Passiert die Beschädigung allerdings durch unsachgemäßen Umgang oder schuldhaftes Verhalten, musst du für den Schaden aufkommen.
Wichtig!
Hast du eine Wohnung zur Zwischenmiete gefunden, solltest du noch unbedingt darauf achten, ob versteckte Kosten, wie Endreinigung, Strom oder Wasser anfallen. Lass dir die gezahlte Kaution quittieren, vor allem wenn du bar bezahlt hast. Unterschreibe das Übergabeprotokoll und die Inventarliste, dann bist du bestens abgesichert.

Welche Gründe gibt es für Wohnen auf Zeit?
Wohnkonzepte werden immer flexibler. Damit passen sie sich den Bedürfnissen der Mieter an. Viele Interessenten wollen örtlich mobil bleiben und sich nicht an einen unbefristeten Vertrag binden. Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe:
- Praktikum, befristete Arbeitsstelle oder projektbezogener Job. Oft ist der Aufenthalt in einem Hotel zu teuer und stattdessen Wohnen auf Zeit ideal. Wenn du sowieso weißt, dass deine Arbeitssituation in einer bestimmten Stadt endlich ist, warum nicht genau diesen Wohnzeitraum wählen?
- Der alte Mietvertrag ist gekündigt und eine neue Wohnung muss schnell her? Hier bietet es sich an, zunächst eine Wohnung zur Zwischenmiete zu nehmen. Dann kannst du entspannter eine dauerhafte Wohnung suchen.
- Wenn Studierende eine kurzfristige Zusage für ihr Studium bekommen, brauchen sie ebenso kurzfristig eine Wohnung. Da ist ein Wohnkonzept wie z.B. die Zwischenmiete sehr hilfreich.
- Auch Städtereisende machen Gebrauch von dem beliebten Wohnkonzept. Denn oft sind sie unpersönlichen und teuren Hotelzimmern gegenüber abgeneigt und wollen stattdessen lieber in einer schön eingerichteten Wohnung übernachten.
- Auch aus persönlichen Gründen wird eine temporäre Wohnlösung gesucht. Zum Beispiel wenn es eine Beziehungskrise gibt oder ein Familienangehöriger gepflegt werden muss.