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Schufa-Bonitätsauskunft – Einfach erklärt

Der Wohnungsmarkt ist hart umkämpft und Vermieter:innen haben häufig die Wahl zwischen vielen Interessent:innen. Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl ist die Kreditwürdigkeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, verlangen viele Vermieter:innen vor Abschluss eines Mietvertrages eine Schufa-Bonitätsauskunft von den potentiellen Mieter:innen. Was das genau ist und was es zu beachten gibt, erfährst du hier.

Mann recherchiert am Laptop
© kegfire/AdobeStock

In aller Kürze

  • Die Schufa-Bonitätsauskunft besteht aus zwei Dokumenten:
    Eins für dich und eins für deinen Vermieter.
  • Je höher der Schufa-Score, desto besser
  • Die Schufa-Bonitätsauskunft beinhaltet lediglich finanzielle Informationen
  • Trotz negativer Schufa-Einträge hast du Chancen auf eine Wohnung

Was ist die Schufa-Bonitätsauskunft?

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands führender Informations- und Servicepartner für Wirtschaft und Verbraucher. Ihre Informationen bilden eine wichtige Grundlage zum Aufbau von Vertrauen zwischen zwei Geschäftspartnern.

Als Mieter:in erhältst du mit der Schufa-Bonitätsauskunft einen beweiskräftigen Nachweis der eigenen Bonität, um Vertrauen zwischen dir und deinem:deiner Vermieter:in aufzubauen. Die erläuternden Informationen der Schufa-Bonitätsauskunft enthalten einen Orientierungswert und die sogenannten Basis -oder Branchenscores. Je höher der Wert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Zahlungspflichten erfüllt werden. Die Berechnung basiert auf den zu deiner Person bei der Schufa gespeicherten Daten.

Als Privatperson erhältst du lediglich einen Basiscore, der dir zur Selbsteinschätzung dient. Die Branchenscores werden an deine Geschäftspartner übermittelt und sind von Branche zu Branche unterschiedlich.

Was ist Bonität?

Die Bonität oder Kreditwürdigkeit beschreibt, ob du beispielsweise offene Rechnungen zuverlässig begleichst.

Die Schufa-Bonitätsauskunft zusammengefasst:

Die Schufa-Bonitätsauskunft setzt sich aus einem Anschreiben, dem Zertifikat und den erläuternden Informationen zusammen.

  • Das Zertifikat dokumentiert die finanzielle Zuverlässigkeit.
  • Die erläuternden Informationen beinhalten weitere Informationen: Den tagesaktuellen Schufa-Orientierungswert, die Schufa-Branchenscores und die Schufa-Daten zu deiner Person.
  • Alles zusammen für nur 29,95€ inkl. MwSt.

Welche Daten speichert die Schufa?

Die Schufa speichert lediglich Basisdaten und finanzielle Informationen.

  • Persönliche Daten wie z.B. Name, Anschrift oder Geburtsdatum
  • Daten über Bank- und Kreditkartenkonten sowie Bürgschaften
  • Daten über bestehende Leasing-, Kredit- oder Mobilfunkverträge
  • Eventuelle Zahlungsstörungen bzw. Kündigungen
  • Vollstreckungsmaßnahmen z.B. die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung oder eine Privatinsolvenz

Nicht von der Schufa gespeichert werden Daten zu deinem Einkommen, Arbeitgebern, Familienstand und deinen Vermögenswerten.

Wer bekommt welche Daten zu sehen?

Die Schufa-Bonitätsauskunft beinhaltet zwei Dokumente. Eins gibst du deinem:deiner Vermieter:in und das andere behältst du. Denn in deinem Dokument sind ausführlichere Informationen enthalten.

Für Vermieter:innen

Dein:e Vermieter:in bekommt, je nach deiner aktuellen Kreditwürdigkeit, folgende Informationen:

Es liegen entweder

  • ausschließlich positive Daten über dich vor (keine weiteren Informationen),
  • Zahlungsausfälle zu deiner Person vor (Ausfälle werden erläutert),
  • oder keine Informationen aus relevanten Quellen (beispielsweise öffentliche Verzeichnisse des Amtsgerichts) zu deiner Person vor.

Für Mieter:innen

Dir werden alle der Schufa vorliegenden Daten zu deiner Person offengelegt, wie beispielsweise Informationen zu:

  • Kundenkonten
  • Mobilfunk-, Telefon- und Internetanbietern
  • Krediten und Banken




Darf mein:e Vermieter:in eine Schufa-Auskunft verlangen?

Eine eigenständige Schufa-Abfrage durch den:die Vermieter:in bzw. Makler:in, ohne Vorliegen einer Einwilligung durch den:die Vertragspartner:in, ist nicht erlaubt. Ein solches Einverständnis muss in der Regel schriftlich durch die sogenannte Schufa-Klausel eingeholt werden, wie man es von Leasing- oder Kreditverträgen kennt. Es ist zwar möglich das Einverständnis mündlich einzuholen, im Streitfall ist das allerdings nur schwer nachzuweisen.
Du hast außerdem die Möglichkeit deine Schufa-Auskunft freiwillig abzugeben. Dies ist jedoch nicht Pflicht und darf von Vermieter:innen erst bei der Unterzeichnung des Mietvertrags verlangt werden.

Paar spricht mit der Vermieterin
© SolisImages/AdobeStock

Wann werden die Daten gelöscht?

Deine Daten werden von der Schufa nur für eine gewisse Zeit gespeichert und bis auf ein paar Ausnahmen nach 3 Jahren gelöscht.

  • Anfragen von Vertragspartner-Unternehmen der Schufa (beispielsweise Online-Shops, die deine Identität überprüfen): Nach 12 Monaten
  • Kredite: 3 Jahre nach der vollständigen Rückzahlung
  • Bürgschaften: Nach Erlöschen der Hauptschuld
  • Daten über die nicht vertragsgemäße Abwicklung von Geschäften: 3 Jahre nach dem Begleichen der Forderung
  • Giro- und Kreditkartenkonten: Sofort nach der Auflösung durch den Kunden
  • Kundenkonten des Handels: Nach 3 Jahren
  • Daten aus den Schuldnerverzeichnissen des Amtsgerichts: Nach 3 Jahren

Sobald alle Forderungen beglichen wurden, ist es möglich, eine vorzeitige Löschung der Daten zu beantragen. Dafür nimmst du Kontakt zur Schufa und deinem Gläubiger auf und bittest den Gläubiger, der Löschung des Eintrages zuzustimmen. Anschließend wird dein Eintrag gelöscht.

Schufa-Bonitätsauskunft und Mieterselbstauskunft – Der Unterschied

Die Schufa-Bonitätsauskunft

  • informiert über die Kreditwürdigkeit der Interessent:innen.
  • sorgt für wirtschaftliche Absicherung des:der Vermieter:in.
  • darf von Vermieter:innen erst zum Abschluss des Mietvertrags verlangt werden.

Die Mieterselbstauskunft

  • informiert über persönliche, wirtschaftliche und familiäre Zustände und wird von Mieter:innen selbst ausgefüllt.
  • hilft Vermieter:innen dabei, den:die passendste:n Interessent:in auszuwählen.
  • wird von Interessent:innen zur Wohnungsbesichtigung mitgebracht.

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Die Antworten im Überblick gibt's in unserem Video.

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  • Biete an, eine höhere Mietkaution zu zahlen – Auch wenn die maximale Kaution 3 Monatsmieten beträgt, zeugt es von gutem Willen und Zahlungsbereitschaft.
  • Bevorzuge private Vermieter statt Wohnungsgesellschaften – Die private Vermietung von Wohnungen folgt oft weniger strengen Regeln.
  • Konzentriere dich auf Wohnungen, die schon länger leer stehen – Leerstehende Wohnungen haben meist einen kleinen “Haken” und sind leichter zu bekommen.

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© Rawpixel.com/AdobeStock

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