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Reihenhaus – Das bezahlbare Eigenheim

Stehen mindestens drei Häuser direkt nebeneinander und teilen sich eine Fassade, spricht man von Reihenhäusern. Mit dieser Wohnform erfüllen sich viele den Traum von einem eigenen Haus, das bezahlbar ist. Wir zeigen dir hier, was ein Reihenhaus überhaupt ausmacht und was du beim Kauf beachten musst.

Illustration von Reihenhausfassaden

In aller Kürze

  • Reihenhäuser sind schmaler und kompakter als freistehende Häuser.
  • Sie liegen oft in ruhiger Lage in Stadtnähe.
  • Vorteile: gute Isolierung, günstig in Bau, Kauf und Instandhaltung, ruhige Lage.
  • Besonders beliebt bei Familien oder Pärchen in der Familienplanung.

Was macht ein Reihenhaus aus?

Bei Reihenhäusern ähneln sich die einzelnen Wohneinheiten meistens sehr und sind schmaler und kompakter gebaut als freistehende Einfamilienhäuser. Reihenhäuser erlauben es dir, auch auf einem kleinen Grundstück in einem Eigenheim zu wohnen. Aufgrund der kleinen Fläche ist das Grundstück von vornherein günstiger und die Grunderwerbssteuer niedriger. Je nach Größe und Ausstattung beträgt die Grundstücksgröße für ein Reihenhaus zwischen 150 und 180 Quadratmeter.

Der Grundriss von Reihenhäusern ist oft verschachtelt, hat schmale Räume und viele Treppen. Das Reihenhaus erstreckt sich meistens auf zwei Etagen, einem Keller und einem kleinen Garten.

Ein Reihenhaus kann übrigens sowohl aus Einfamilienhäusern als auch aus Mehrfamilienhäusern mit mehreren Wohnungen bestehen.

Reihenhaus-Varianten

Die Häuser, die an den Enden der Reihe liegen, bezeichnet man als Endreihenhäuser. Alles was dazwischen liegt, heißt Reihenmittelhaus. Wenn die Häuserreihe allerdings nur aus zwei Häusern besteht, handelt es sich um ein Doppelhaus.
Reihenhäuser in rot und weiß
© elxeneize/AdobeStock

Vorteile und Nachteile von Reihenhäusern

Als Bewohner:in eines Reihenhauses sparst du unter anderem an den Heizkosten. Die Wärme entweicht im Idealfall nämlich nur durch die Wände auf der Vorder- und Rückseite des Hauses. Das funktioniert vor allem dann gut, wenn die seitlichen Gebäudetrennwände aus zwei einzelnen Wänden nebeneinander bestehen. Handelt es sich hingegen um eine einzelne Wand, die sich zwei Häuser teilen (die sogenannte Kommunwand), dann ist die Wärmedämmung schwächer.

Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile von Reihenhäusern auf einen Blick:

Vorteile

  • „Viel Haus auf einem kleinen Grundstück“: Das Wohnen auf kleinem Raum liegt im Trend und viele Paare, Singles oder Familien fühlen sich so wohl.
  • In der Regel fallen bei Reihenhäusern geringere Instandhaltungskosten als bei größeren Häusern an.
  • Die ruhige Lage mit weniger Verkehr und Lärm, oft außerhalb des Stadtzentrums, erhöht die Lebensqualität.
  • Vor allem Neubauten haben eine sehr gute Schallisolierung.
  • Durch die kompakte Bauweise und geringe Größe ist ein Reihenhaus günstiger als ein Einfamilienhaus in vergleichbarer Lage.

Nachteile

  • Eng bebaute Siedlungen mit vielen Häuserreihen können zum Nervfaktor werden.
  • Durch die geringe Größe von Wohnraum und Garten bieten sich nur wenig Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Ebenfalls aufgrund der Größe hat ein Reihenhaus meistens einen niedrigeren Wiederverkaufswert als so manches freistehende Haus.
  • Durch die Nähe kann es zu mehr Streit mit den Nachbar:innen kommen.
  • Da die Reihenhaus-Einheiten direkt aneinander anschließen, gibt es weniger Ruhe und weniger natürliches Licht als z.B. in einem freistehenden Einfamilienhaus.

Für wen eignet sich ein Reihenhaus?

Aufgrund seiner Vorzüge eignen sich Reihenhäuser für Menschen in vielfältigen Lebenslagen. Besonders beliebt sind sie aber bei Familien oder Pärchen in der Familienplanung.
Vater spielt mit kleinem Kind, das von der Mutter gestützt wird
© luckybusiness/AdobeStock

Reihenhaus kaufen – das solltest du beachten

Beim Kauf eines Hauses solltest du grundsätzliche Kriterien wie Kaufpreis, Größe, Bauzustand, Raumaufteilung, Infrastruktur und Lage genau unter die Lupe nehmen. Beim Kauf eines Reihenhauses ist aber noch mehr zu beachten. Deshalb haben wir für dich eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen zusammengestellt, die du vor dem Kauf klären solltest:

Checkliste für den Kauf eines Reihenhauses

  • Ist der Schallschutz zu den Nachbar:innen ausreichend?
  • Kommt genug Licht ins Haus?
  • Kann ich ein gutes Verhältnis zu den Nachbar:innen aufbauen? Passe ich überhaupt in die Nachbarschaft?
  • Bietet der Garten genügend Sichtschutz und Privatsphäre?
  • Gehört ein Keller zum Reihenhaus dazu?
  • Gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten oder sogar einen Carport am Haus?

Was kostet ein Reihenhaus im Durchschnitt?

Reihenhäuser gibt es in ganz verschiedenen Preisklassen. Wenn du gerne selbst renovierst, kannst du beim Kauf eines renovierungsbedürftigen Reihenhauses viel sparen. Diese Faktoren bestimmen den Preis einer Immobilie:

  • Lage
  • Wohngegend
  • Angebot und Nachfrage am Ort
  • Alter des Hauses
  • Renovierungszustand
  • Ausstattung

In unserem Ratgeber zum Thema Haus kaufen kannst du nachlesen, was du rund um den Hauskauf sonst noch wissen musst: Informationen über verschiedene Haustypen und Bauweisen, Finanzierung und Versicherungen oder auch Tipps zum Hausbau und zur Grundstückssuche.

Oder gib direkt hier in der Box den konkreten Ort ein, in dem du ein Reihenhaus kaufen möchtest und erhalte die besten Angebote. Du kannst die Ergebnisse nach Preis, Fläche und Zimmerzahl sortieren oder dir nur die Ergebnisse für Reihenmittelhäuser, Reiheneckhäuser oder Doppelhäuser anzeigen lassen:

Paar sitzt im Garten vor einem Reihenhaus auf Gartenstühlen
© joyce-huis/unsplash
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Das Reihenhaus ist das perfekte Zuhause für dich?

In welcher Stadt oder Gemeinde suchst du?

Wichtige Fragen schnell beantwortet:

Als inflationssichere Immobilie behält das Reihenhaus wie alle anderen Immobilien zwar dauerhaft einen gewissen Wert. Der Wiederverkaufswert ist im Durchschnitt aber geringer als bei einer Doppelhaushälfte oder einem freistehenden Haus.

Ein Reihenhaus ist auf lange Sicht nützlich, um im Alter einen krisenfesten Wohnsitz zu haben oder bei Vermietung weiterhin etwas Geld einzunehmen. Als gewinnbringende Wertanlage ist es aber eher ungeeignet.
Ein Reihenhaus braucht nur wenig Platz. Kleinere Ausführungen lassen sich ab etwa 150 Quadratmetern Grundstücksfläche bauen. Hat der Bau mehrere Stockwerke, z.B. zwei Vollgeschosse und zusätzlich noch ein ausgebautes Dachgeschoss, lässt sich die Grundfläche recht niedrig halten.
Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und dem Nachbarrechtsgesetz des Bundeslandes findet man Regelungen für diese Fälle.

Geruchsbelästigungen
Allgemein gilt: Die Nachbar:innen dürfen nicht mit üblem Geruch oder Lärm belästigt werden. Qualm und übelriechender Kompost sind ebenfalls nicht gestattet. Alles, was über die Grundstücksgrenze wächst oder fällt, muss geschnitten und entfernt werden.

Lärmbelästigung
Um Konflikte mit der Nachbarschaft zu vermeiden, solltest du dich an die gesetzlichen Ruhezeiten halten. Diese sind zwar von Bundesland zu Bundesland und auch von Kommune zu Kommune unterschiedlich, es gibt aber allgemeine Richtwerte:

  • Sonn- und Feiertage: Ganztägige Ruhe
  • Mittagsruhe: 13 Uhr bis 15 Uhr
  • Nachtruhe: 22 Uhr bis 6 Uhr
Über die genauen Ruhezeiten in deinem Wohnort kann dir die Stadt- oder Gemeindeverwaltung Auskunft geben.
Sind Ruhezeiten in der Hausordnung festgehalten, gelten diese vor den gesetzlichen Regelungen.

Grillen
Das Grillen ist laut verschiedenen Gerichtsurteilen für 6 Stunden im Jahr gestattet. Das ist natürlich sehr wenig. Deshalb darf auch darüber hinaus gegrillt werden, sofern dadurch kein Rauch die Nachbar:innen stört. Gas- oder Elektrogrill sind also erlaubt, du solltest dennoch darauf achten, dass deine Nachbar:innen sich nicht gestört fühlen.
Innerhalb eines Gebäudes wird die Wand zwischen zwei selbständigen Wohneinheiten als Kommunwand bezeichnet. Sie ist besonders wichtig für Statik, Schall- und Wärmedämmung.

Die Wand, die zwei Gebäude voneinander trennt, nennt man ebenfalls Kommunwand.

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