Massivhaus – Der beliebte Haustyp
Stein auf Stein – so soll es sein? Das aus Beton bzw. Stahlbeton bestehende Gebäude bringt viele Vorteile mit sich und ist nicht nur wegen seiner Stabilität beliebt. Erfahre hier, worauf du bei der Wahl eines Massivhauses achten solltest, welche Vor- und Nachteile es gibt und wie du bei der Planung in keine Stolperfallen trittst.


In aller Kürze
- Du kannst bei Massivhäusern zwischen verschiedenen Haustypen und Rohstoffen wählen.
- Jeder Haustyp kann als Massivhaus konstruiert werden.
- Informiere dich über den Leistungsumfang verschiedener Bauunternehmen, bevor du dich für eins entscheidest.
- Aufgrund der verschiedenen Bauarten, individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und Umfang der Leistungen, kann der Preis von Massivhaus zu Massivhaus variieren
- Die ideale Wahl für ein Eigenheim, wenn du auf lange Sicht in einem Haus leben möchtest
Was ist ein Massivhaus?
Das Massivhaus ist einer der beliebtesten Bautypen Deutschlands. Auch wenn immer mehr Fertig- und Holzhäuser im Trend sind, so ist und bleibt das Massivhaus auf Platz Eins der beliebtesten Immobilienarten, denn mehr als 80 Prozent der Deutschen, die ein Haus bauen (lassen) möchten, entscheiden sich für ein Massivhaus.
Und warum genau?
Das Besondere an Massivhäusern ist die Bauweise. Das Mauerwerk besteht aus soliden, standhaften Baustoffen und wird Stein für Stein gebaut. Das bedeutet, dass es keine bauliche Trennung der einzelnen tragenden Komponenten des Hauses gibt.
Heutzutage kannst du bei Massivhäusern zwischen verschiedenen Haustypen und sogar Rohstoffen wählen: Massivhäuser gibt es aus
- Stein
- Beton
- Lehm
- Holz
Ebenso kannst du eine:n Architekt:in engagieren und von Grund auf den Grundriss und jegliche Einzelheiten mit ihm gemeinsam planen. So kommst du dem Traum vom individuellen Eigenheim näher.
Jedes Haus kann ein Massivhaus sein
Das Tolle an einem Massivhaus ist, dass alle Haustypen umgesetzt werden können: Egal ob Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus, Bungalow, Stadtvilla, Stadthaus, Reihenhäuser, Doppelhäuser oder Landhäuser – jeder dieser Haustypen kann als Massivhaus konstruiert werden. Ihre Gemeinsamkeit? Sie sind stabil, solide und individuell.

Der Bau steht an: Die richtige Planung
Du willst ein Eigenheim bauen? Das ist ein großer Schritt. Deshalb sollte die Vorbereitung und Planung für die einzelnen Bauphasen gut durchdacht sein. Beim Bau eines Massivhauses hast du als Bauherr:in das Sagen – unabhängig davon, ob du das Haus bezugsfertig betreten oder schlüsselfertig übernehmen und finale Arbeiten selbst erledigen möchtest.
Schlüsselfertig oder bezugsfertig?
Damit dein Hausbau reibungslos verläuft, haben wir alles Wichtige für dich zusammengefasst:
Das Grundstück
Bei der Wahl des Grundstücks musst du viel beachten. Immerhin willst du im besten Fall dauerhaft dort wohnen. Hier ein paar Punkte, die du gut prüfen solltest, bevor du dich für ein Grundstück entscheidest:
- Lage und Infrastruktur
- Mögliche Lärmquellen
- Die Daten im Grundbuch
- Bodengutachten
- Erschließung (Anschluss an das öffentliche Straßennetz, Strom und Wasser etc.)
- Bebauungsplan
Genauere Informationen darüber, auf was du bei der Auswahl des richtigen Grundstücks achten solltest, Wissenswertes über Abwicklung, Erschließung und mehr, findest du in unserem Ratgeber "Grundstück kaufen".
Suchst du noch die optimale Fläche für ein Massivhaus?
Die drei Ausbauarten eines Massivhauses
1. Schlüsselfertiges Haus – Beinahe fertig für den Einzug
Du willst bei der Planung des Grundrisses dabei sein, willst den Bau aber den Expert:innen in Sachen Hausbau überlassen? Dann entscheide dich für die schlüsselfertige Variante und engagiere einen professionellen Bauträger. Das heißt, dass du dich vorab für die zu erbringenden Leistungen der Baufirma entscheidest, bei der Planung dabei bist, die Baustelle und das Arbeiten aber der Baufirma überlässt.

Wenn alle Außenarbeiten abgeschlossen sind, liegt der Rest in deinen Händen. Ein schlüsselfertiges Haus nicht zwangsläufig auch bezugsfertig. Deshalb musst du zuvor bei der Leistungsbeschreibung darauf achten, was die Bauträger alles anfertigen und erledigen sollen. Nach der Bauphase kann es nämlich passieren, dass du noch weitere Arbeiten im Inneren erledigen musst, z.B. Bodenbeläge, Malerarbeiten etc. Dafür bist du verantwortlich und trägst auch eventuelle weitere Kosten.
2. Ausbauhaus – Die Mischung machts
Hierbei kannst du dir die Hände schmutzig machen. Du hast professionelle Ansprechpartner:innen, die sich um den Rohbau kümmern. Jedoch kümmerst du dich bei der Variante “Ausbauhaus” nach der ersten Bauphase selbst um das Streichen, Tapezieren und die weitere Gestaltung der Innenräume. Demnach übernimmst du nicht alle Aufgaben, kannst aber deine Fähigkeiten im Heimwerken ausnutzen. Der große Vorteil: Durch Eigenleistungen kannst du bares Geld sparen. Sollte jedoch etwas schief gehen, musst du die Kosten wiederum für Handwerker:innen ausgeben.
3. Bausatzhäuser – Eigenleistung erbringen
Du möchtest möglichst viel selber machen? Dann kommt ein Bausatzhaus für dich in Frage. Wenn du in einem Massivhaus leben möchtest – und das in der Tat selber bauen willst – dann hast du damit die Möglichkeit dazu. Natürlich brauchst du hier Unterstützung von professionellen Maurern, Elektrikerinnen etc., da bestimmte Tätigkeiten beim Hausbau nur von Spezialist:innen durchgeführt werden dürfen. Du erhältst jedoch bei dieser Hausbauart eine bestimmte Anleitung und hast sogar die Möglichkeit, vorher Seminare oder Kurse zu besuchen, um bestens vorbereitet zu sein. Das spart natürlich Kosten. Jedoch solltest du dir diese Entscheidung gut überlegen. Wenn du dich handwerklich nicht auskennst, ist die Schlüsselvariante die Sicherste, auch wenn eventuell höhere Kosten aufkommen können. Doch da kannst du sicher sein, dass der Bau gelingt.


Dein Partner beim Hausbau: Das Bauunternehmen
Stell dir bei der Suche nach dem passenden Bauunternehmen folgende Fragen, um während des Baus die besten und passendsten Ansprechpartner:innen zu haben:
- Wird dein favorisierter Haustyp dort überhaupt angeboten?
- Kannst du Beispielhäuser besichtigen?
- Hast du als Bauherr:in die Möglichkeit, auch Eigenleistungen zu erbringen?
- Können der Grundriss und die Raumaufteilung individuell angepasst werden?
- Gibt es feste Ansprechpartner:innen?
- Prüft das Bauunternehmen nach Fertigstellung noch einmal die Qualität des Baus?
- Erhältst du eine ausführliche Auflistung aller Leistungen?
Mehr Infos zum Hausbau mit einem Bauträger als Komplettdienstleistung findest du in unserem Ratgeber "Der Traum vom Neubau: Bauträger oder Bau in Eigenregie?"
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Eine pauschale Kostenaufstellung für Massivhäuser gibt es nicht. Aufgrund der verschiedenen Bauarten, individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und Umfang der Leistungen, kann der Preis von Massivhaus zu Massivhaus variieren:
Aus folgenden Kosten setzt sich der Preis zusammen:
- Baunebenkosten
- Grundstückskosten
- Grundstücksnebenkosten
- Grunderwerbssteuer
- Erschließungskosten
- Außengestaltung
- Technik
- Baukonstruktion
- Innenausstattung
- Individuelle Wünsche
Kosten sind zudem abhängig von den Leistungen: Je nachdem, für welche Bauart und Haustypen du dich entscheidest. Allgemein kann mit einem Preis von 1.000 bis 1.700 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gerechnet werden. Aufgrund der Individualität bei Massivhäusern ist das nur ein Richtwert.
Sparmöglichkeit
Vorteile
- Individualität: Als Bauherr:in verfügst du über die freie Gestaltung. Plane und entscheide über den Grundriss, wie du den Innenraum gestalten möchtest und welche An- und Umbau-Wünsche du sonst noch hast. Trotz vorgeplanten Massivhäusern kannst du deine persönlichen Wünsche einbringen.
- Schallschutz: Das Mauerwerk bringt viel Schutz mit sich, so dass das Haus gut vor Wind geschützt ist und Schall nicht so einfach durch die Wände kommt.
- Hoher Wiederverkaufswert: Das hat zum Einen mit der Konstruktion der Immobilie zu tun, zum Anderen mit der Beliebtheit des Haustypen.
- Stabilität: Aufgrund der feststehenden, soliden Steinmauern hält das Haus besser als ein Holzhaus.
- Tragfähigkeit: Die Wände sind sehr belastbar, so dass bei der Inneneinrichtung keine Abstriche gemacht werden müssen: Wandschränke und schwere Gegenstände können problemlos an die Wände angebracht werden.
- Wärme: Die Wände eines Massivhauses speichern viel Wärme, so dass es im Sommer nicht zu heiß wird und das Haus im Winter auch nicht so schnell abkühlt.
Nachteile
- Kosten: In der Regel sind Massivhäuser teurer als Fertighäuser. Die Kosten sind aber abhängig von den Leistungen, die du dir wünschst.
- Bauzeit: Aufgrund der längeren Trocknungszeiten, die eingeplant werden müssen, ist die Bauzeit nicht wirklich gut einzuschätzen und hängt zudem noch von den Witterungsbedingungen, also zum Beispiel von Regen oder Frost ab.
- Planung: Massivhäuser sind immer individuell gefertigt. Daher gibt es keine Musterhäuser, und wie das Haus mal aussehen wird, kannst du dir nur am Computer ansehen.
- Viele Hände: Auf der Baustelle sind je nach Bauphase unterschiedliche Personen am Werk: Fachkräfte für Mauerwerk, Elektrik, Putz, Schlosserei, Montage und weitere Handwerksleute. Du als Bauherr:in musst hier koordinieren, Ruhe bewahren und darauf achten, dass bauliche Fehler vermieden werden. Hier hilft in der Regel noch ein:e Bauleiter:in.
Vergleich Massivhaus und Fertighaus: Was sind die wesentlichen Unterschiede?
Massivhaus | Fertighaus | |
---|---|---|
Bauzeit | lang | kurz |
Kosten | abhängig von Leistungen, hoch | gering, oftmals fixe Kosten |
Individuelle Gestaltung | individuell gestaltbar | eingeschränkt |
Wärmedämmung | ausgeglichenes Raumklima | Wärmespeicherung nur bei energieeffizienten Fertighäusern möglich |
Besichtigung | in der Regel nicht möglich | Besichtigung Musterhaus-Park |
Alles was du über Fertighäuser wissen musst, erfährst du in unserem Ratgeber zu Fertighäusern.