Die Energieeffizienzklassen fürs Haus
Der Energieausweis zeigt die Energieeffizienzklasse eines Hauses an. Eine höhere Effizienzklasse bedeutet potenzielle Heizkosteneinsparungen für Hausbesitzer:innen. Deshalb ist es ratsam, beim Kauf einer Immobilie auf die Energieeffizienzklasse zu achten. Wir erläutern die verschiedenen Klassen, ihre Berechnungsmethode und stellen dir vor, bei welchen ein dringender Sanierungsbedarf für das Haus besteht.
In aller Kürze
- Die Energieeffizienzklasse gibt den Energiebedarf von Gebäuden wieder.
- Die Energieeffizienzklassen sind in einer Skala von A+ bis H klassifiziert und folgen einem Farbspektrum von grün bis rot.
- Im Energieausweis eines Hauses findet man dessen Energieeffizienzklasse vermerkt.
- Durch energetische Sanierungsmaßnahmen kann die Energieeffizienzklasse gesteigert werden; solche Maßnahmen werden von der KfW unterstützt.
Was ist eine Energieeffizienzklasse?
Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie ist ein Indikator für ihren Energieverbrauch und spiegelt wider, wie energieeffizient das Haus ist. Diese Klassen basieren auf der benötigten Energiemenge, um einen Quadratmeter Wohnfläche für ein Jahr zu beheizen, wobei der Verbrauch in Kilowattstunden angegeben wird. Hauskäufer:innen und Eigentümer:innen können auf diese Weise auf einen Blick erkennen, ob eine Immobilie effizient ist oder hohe Energiekosten verursacht. Dies erleichtert die Abschätzung potenzieller Sanierungskosten und verbessert den Vergleich der Energieeffizienz verschiedener Häuser. Seit 2014 ist die Angabe der Klasse im Energieausweis einer Immobilie gesetzlich vorgeschrieben.
Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie kannst du im Energieausweis des Hauses finden. Der Energieausweis muss gemäß Regeln und Pflichten bei einem Hausverkauf zwingend erstellt und den potenziellen Käufer:innen vorgelegt werden. Ebenfalls bei der Vermietung einer Wohnung muss der/ die Mieter:in einen Einblick in den Energieausweis der zu mietenden Wohnfläche erhalten.
Mehr Informationen zum Energieausweis findest du in unserem Ratgeber.
Du benötigst einen Energieausweis für den Verkauf oder die Vermietung deiner Immobilie?
Welche Energieeffizienzklassen gibt es und was bedeuten sie?
Bei der Zuordnung zu einer Klasse werden die jährlichen Energiekosten pro Quadratmeter Wohnfläche berücksichtigt. Eine höhere Energieeffizienz führt zu einer besseren Einstufung der Immobilie. Eine Bewertung mit der Energieeffizienzklasse A+ bis B signalisiert eine ausgezeichnete Energiebilanz. Immobilien, die in die Klasse F oder G fallen, sind häufig ältere Bauten, von denen einige bereits modernisiert wurden. Die Kategorie H stellt die niedrigste Bewertung dar und wird für Gebäude ohne Maßnahmen zur Energieeinsparung verwendet.
Übersicht der Energieeffizienzklassen
Energieeffizienzklasse | Jährlicher Verbrauch kWh/m² | Haustyp |
---|---|---|
A+ | 0 - 30 | Neubauten mit höchstem Energiestandard z.B. Effizienzhaus 40, Passivhaus, Nullenergiehaus |
A | 30 - 50 | Effizienzhaus 55, 3-Liter-Haus, Neubauten, Niedrigsenergiehäuser |
B | 50 - 75 | normale Neubauten, Effizienzhaus 70 |
C | 75 - 100 | Mindestanforderung Neubau, Effizienzhaus 85, Effizienzhaus 100 |
D | 100 - 130 | gut sanierte Altbauten, Einfamilienhäuser und hochwertig sanierte Bestandsimmobilien |
E | 130 - 160 | sanierte Altbauten, ältere Einfamilienhäuser, die nach den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebaut wurden |
F | 160 - 200 | sanierte Altbauten, ältere Einfamilienhäuser, die noch nicht energetisch saniert sind |
G | 200 - 250 | teilweise sanierte Altbauten |
H | Über 250 | unsanierte Gebäude und schlecht gedämmte Häuser, oft denkmalgeschützte Gebäude |
Übersicht der Energieeffizienzklassen
Jährlicher Verbrauch
- A+: 0 - 30 kWh/m² (meistens Neubauten mit höchstem Energiestandard z.B. Effizienzhaus 40, Passivhaus, Nullenergiehaus).
- A: 30 - 50 kWh/m² (meistens Neubauten, Niedrigsenergiehäuser z.B. Effizienzhaus 55, 3-Liter-Haus).
- B: 50 - 75 kWh/m² (meistens normale Neubauten z.B. Effizienzhaus 70).
- C: 75 - 100 kWh/m² (Mindestanforderung an Neubauten z.B. Effizienzhaus 85, Effizienzhaus 100).
- D: 100 - 130 kWh/m² (meistens gut sanierte Altbauten, Einfamilienhäuser und hochwertig sanierte Bestandsimmobilien).
- E: 130 - 160 kWh/m² (meistens sanierte Altbauten, ältere Einfamilienhäuser, die nach den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebaut wurden).
- F: 160 - 200 kWh/m² (meistens sanierte Altbauten, ältere Einfamilienhäuser, die noch nicht energetisch saniert sind).
- G: 200 - 250 kWh/m² (meistens teilweise sanierte Altbauten).
- H: über 250 kWh/m² (meistens unsanierte Gebäude und schlecht gedämmte Häuser, oft denkmalgeschützte Gebäude).
Energieeffizienz des eigenen Hauses feststellen und beurteilen
Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie gibt Aufschluss über deren Energieeffizienz, aber die tatsächlichen Heiz- und Warmwasserkosten können nur annähernd daraus abgeleitet werden. Für eine genauere Einschätzung des Energiebedarfs kann die im Energieausweis vermerkte Klasse mit folgender Formel verwendet werden:
Beispielsweise, bei einem 100 m² großen Haus der Klasse D (120 kWh/m² pro Jahr), ergibt sich ein Energiebedarf von 14.400 kWh pro Jahr. Die Kosten für diesen Energiebedarf können mit den Tarifen Ihres Energieversorgers berechnet werden.
Als Bauherr:in oder Verbraucher:in gibt es verschiedene Möglichkeiten, die realen Energiekosten zu ermitteln und Einsparpotenziale zu identifizieren. Hier findest du wertvolle Tipps und Informationen darüber, wie du deine Energiekosten effektiv senken und wo du dich professionell beraten lassen kannst.
Häufige Fragen schnell beantwortet
Der KfW-Effizienzhaus Standard bewertet nicht nur, wie viel Energie verbraucht wird, sondern auch, wie gut und mit welcher Qualität das Haus insgesamt gebaut ist. Dazu zählen eine gute Dämmung, effiziente Heiztechnik und mehr. Häuser, die diesen Standard einhalten, verbrauchen viel weniger Energie – und das spart Geld. Hausbesitzer:innen können mit finanzieller Förderung der KfW rechnen, wenn sie ihr Haus nach den KfW Standards bauen oder sanieren. Der Standard zielt darauf ab, Hausbesitzer:innen für den Besitz eines umweltfreundlichen und energieeffizienten Hauses zu belohnen. Die KfW fördert energieeffizientes Bauen mit verschiedenen Krediten und Tilgungszuschüssen.
Kurz zusammengefasst: Energieeffizienzklassen geben den Energieverbrauch an, während der KfW-Effizienzhaus Standard für rundum energieeffizientes Bauen steht und auch ein umfassendes Konzept für energieeffizientes Bauen und Sanieren darstellt.
Für Bauherr:innen oder Verbraucher:innen, die daran interessiert sind, Energiekosten zu reduzieren, gibt es zahlreiche Tipps und Beratungsmöglichkeiten. Informationen darüber, welche Maßnahmen spezifisch ergriffen werden können, sowie Beratungsangebote kannst du hier finden.
Drei Schlüsselbereiche sind besonders entscheidend für die Verbesserung der Klasse:
- Eine ausgezeichnete Dämmung von Fassade, Fenstern und Dach, um Wärmeverluste zu minimieren.
- Der Austausch oder die Optimierung der bestehenden Heizungsanlage durch moderne und umweltfreundliche Systeme.
- Die mögliche Installation von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien.
- Die Qualität der Gebäudedämmung
- Das Heizsystem
- Die Isolierung der Fenster
- Die Dämmung der Türen
- Mögliche energetische Schwachstellen
Durch energetische Sanierungsmaßnahmen lässt sich die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessern, was nicht nur zu einer Reduktion der Betriebskosten führt, sondern auch den Wert der Immobilie steigern und eine Aufwertung der Energieeffizienzklasse ermöglichen kann.
Die KfW fördert im Rahmen des Bundesförderprogramms für effiziente Gebäude (BEG) Wohngebäude nicht nur durch Zuschüsse, sondern auch mittels Krediten für den Erwerb einer kürzlich sanierten Immobilie oder die Sanierung bestehender Gebäude. Die Höhe der finanziellen Unterstützung richtet sich nach der erreichten Effizienzhaus-Stufe der sanierten Immobilie: Je effizienter das Gebäude, desto umfangreicher die Förderung. Für spezifische Sanierungsmaßnahmen, die unter das BEG fallen, können Zuschüsse auch über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden.